„Die“ optimale Kamera gibt es nicht. Jeder Bereich der Fotografie (auf die unterschiedlichen Bereiche bin ich schon in einem anderen Beitrag eingegangen) stellt ganz unterschiedliche Anforderungen an die Kamera und nicht jede Kamera ist in jedem Bereich gleich gut geeignet. Eine kleine Übersicht, was wo am besten passt, finden Sie deshalb in diesem Beitrag.
DSLR-Kameras und spiegellose Systemkameras
Spiegelreflexkameras sind die Oberklasse unter den Kameras. Als Einsteiger bekommt man hier bereits ab wenigen hundert Euro gute und solide Modelle.
Eine sehr wichtige Eigenschaft von DSLR’s ist, dass man die Objektive je nach Bedarf wechseln kann und damit grundsätzlich ein sehr weites Einsatzspektrum abdecken kann. Zudem bieten Spiegelreflexkameras auch sehr umfassende Einstellmöglichkeiten, mit denen man sich aber vertraut machen muss.
Wer in verschiedenen Bereichen fotografiert und nicht mehrere Kameras anschaffen möchte ist mit einer Spiegelreflexkamera und einigen passenden Objektiven meist am besten bedient.
Gerade für Einsteiger (aber auch für viele Fortgeschrittene) ist der optische Sucher bei einer DSLR eine wertvolle Hilfe, weil man den späteren Bildausschnitt exakt sieht.
Der Nachteil liegt bei Spiegelreflexkameras vor allem im etwas höheren Gewicht und Größe gegenüber anderen Modellen (1,5 kg Kameragewicht mit Objektiv sind keine Seltenheit). Spiegellose Systemkameras machen diesen Nachteil wieder wett – bei ansonsten annähernd gleichen Leistung wie bei DSLRs. Für Reisen und Reportagen sind die modernen spiegellosen Alternativen also oft die bessere Wahl.
Bridgekameras und kleine einfache Digitalkameras eignen sich dagegen fast nur für schnelle Schnappschüsse ohne großen Qualitätsanspruch. Für ernsthaftes Fotografieren sollte man sie eher nicht in Betracht ziehen.
Die optimale Kamera für Landschaftsfotografie
Wer vor allem Landschaftsaufnahmen macht, sollte möglichst darauf achten, eine Kamera mit sehr guter Bildqualität und einem großen Dynamikumfang (Unterschied zwischen hellsten und dunkelsten Stellen in einem Bild) zu verwenden. Modelle mit einer großen Objektivauswahl sollte man in diesem Bereich auf jeden Fall bevorzugen.
Gerade bei Landschaftsaufnahmen lohnt es sich, darauf zu achten, dass sich die Kameraeinstellungen möglichst leicht und intuitiv bedienen lassen.
Die optimale Kamera für Porträtfotografie
Auch hier gehört den DSLRs eindeutig das Feld. Je größer die Sensorfläche der Kamera, desto mehr lässt sich später auch mit selektiver Schärfe und Veränderungen arbeiten, wie bei meiner Canon 5d Mark 3. Kameras mit kleinerer Sensorfläche bieten eine deutlich größere Tiefenschärfe, damit lassen sich Bilder nicht mehr so gut nachbearbeiten.
Die optimale Kamera für Sportfotografie
Sportfotografen haben gänzlich andere Anforderungen an eine Kamera als beispielsweise Landschafts- oder Porträtfotografen. Hier kommt es vor allem auf eine hohe Bilderzahl pro Sekunde an, und auf schnelle Verarbeitungsgeschwindigkeiten. Im Gegensatz zu den beiden anderen erwähnten Einsatzbereichen sind hier kleinere Sensorflächen eindeutig vorteilhaft, weil die geringere Menge an Bilddaten durch den kleineren Sensor eine deutlich höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit und damit auch eine deutlich höhere Bildrate pro Sekunde erzeugt.
Kamera und Kamerapreis
„Teure Kameras machen gute Bilder“. So oder so ähnlich lautet das Klischee, dass offensichtlich immer noch die meisten Menschen glauben. In Wahrheit stimmt das aber so natürlich überhaupt nicht.
Man kann durchaus auch mit vergleichsweise günstigen Einsteiger DSLRs hervorragende Bilder in professioneller Qualität machen. Umgekehrt macht eine sehr teure Profi-Kamera bei falsch gewählten Bildeinstellungen auch nur schlechte Bilder. Der Leistungsumfang mag zwar bei einer solchen Kamera etwas höher sein – für eine gute Bildqualität ist das aber kaum entscheidend.
Wichtiger ist, dass man eine Kamera hat, deren Leistung gut zu dem passt, was man fotografiert – und die eine gute Auswahl an unterschiedlichen Objektiven mitbringt, so dass man ausreichend flexibel ist.