Mein Beitrag über meine Lieblingsblogs hat es vielleicht schon gezeigt: Fotografie ist nicht gleich Fotografie, es gibt ganz viele unterschiedliche und spezielle Bereiche in der Fotografie. Jeder, der mit dem Fotografieren anfängt sollte sich deshalb Gedanken darüber machen, zu welchem Bereich er sich besonders hingezogen fühlt.

Spezialisierung ist notwendig

Als professioneller Fotograf ist man oft gezwungen, in mehreren Bereichen zu arbeiten – das bringt die Auftragslage oft einfach mit sich. Wer sich mehr hobbymäßig oder künstlerisch der Fotografie nähert, sollte sich aber tunlichst auf ein bis zwei Bereiche spezialisieren.

Nischen sind zwar auch für professionelle Fotografen interessant und manchmal lohnend, meist lässt es die Praxis aber kaum zu, dass man von einer Nische tatsächlich leben kann,

Die Hauptbereiche der Fotografie

Zunächst einmal geht es um die „großen“ Bereiche der Fotografie. Im Wesentlichen kann man hier zwei Hauptrichtungen unterscheiden: Fotografie im Bereich Lebewesen (Menschen, Tiere) oder eher unbeweglicher Motive (wie etwa Landschaften oder Architektur).

Die Entscheidung fällt den meisten oft nicht schwer – wer ein eher introvertierter Typ ist, gerne alleine für sich unterwegs ist und auch Geduld aufbringt, um einen passenden Moment abzuwarten, der wird sich eher zu unbeweglichen Motiven hingezogen fühlen.

Bei der Arbeit mit Menschen muss man dagegen kontaktfreudig und offen sein, ein wenig gesellig – und man muss vor allem über die Fähigkeit verfügen, Menschen zu motivieren, anzuleiten oder auch mit Tieren umzugehen, wenn man sich auf die Tierfotografie verlegt.

Unterschiedliche Menschen

Baby- und Kinderfotografie ist ein ganz eigenes Feld in der Fotografie, für das man eine echte Neigung zu Kindern und meist auch etwas Geduld und ein warmes Sudio braucht.

Auch die Hochzeitsfotografie und die Familienfotografie sind ganz eigene Felder, die besondere Fähigkeiten und Neigungen verlangen. Gerade die Hochzeitsfotografie ist oft sehr anspruchsvoll, man arbeitet unter Zeitdruck, braucht oft viel Vorbereitung und sollte möglichst kreativ sein. Immerhin geht es darum, einen einzelnen Tag im Leben zweier Menschen im Bild festzuhalten, der so nie wiederkehrt.

Noch schwieriger oder herausfordernder ist die Porträtfotografie. Man muss über die Gabe verfügen, Menschen in kurzer Zeit Angst und Nervosität zu nehmen, sollte aber auch ein gutes Auge für Motive und viel Kreativität mitbringen.

Interessante Nischen sind beispielsweise auch Reise-Reportagen, bei denen vor allem Menschen, Gesichter und Situationen ausdrucksvoll zu Wort kommen. Auch das gehört eindeutig zur hohen Schule der Fotografie.

Auch die Aktfotografie ist eine Nische – eine sehr heikle noch dazu. Sie bleibt meist den erfahrenen Fotografen vorbehalten.

Unbelebte Motive

Natur, Architektur und Landschaften brauchen vor allem viel Geduld, um den passenden Moment für eine Aufnahme abzuwarten. Dafür ist dieser Bereich auch gut für Einsteiger geeignet und sehr vielseitig.

Innerhalb des Gebiets kann man sich mit der Zeit dann auf zahlreiche Nischen spezialisieren – etwa alte Industriebrachen und verwitterte, alte Gebäude, die man im Bild ihre Geschichte erzählen lässt, oder Naturmotive aus dem Hochgebirge.

Business-Fotografie

Das klingt etwas trocken – hat aber durchaus genauso viel künstlerischen Anspruch wie alle anderen Genres in der Fotografie.

Produktfotografie mag als Nische vielleicht etwas trocken klingen, braucht aber auch ein gutes Auge und eine sichere Beherrschung des Handwerks. Bei der Food-Fotografie wird es dann schon deutlich künstlerischer und kreativer. Dieser Bereich ist übrigens auch häufig recht lohnend, wenn man wirklich gut ist darin.

Reportagen und Reisefotografie

Wer gerne unterwegs ist und es liebt, neue Orte und Menschen kennenzulernen, wird sich sicherlich mit der Reisefotografie richtig wohlfühlen.

Auch Fotojournalismus gehört zur Reportage-Fotografie, hat aber einen deutlich stärkeren journalistischen und weniger künstlerischen Anspruch. In beiden Fällen sollte man allerdings gut mit Menschen können und ein bisschen Stresstoleranz mitbringen.

Sie sehen also – die Fotografie ist tatsächlich ein weites und vielschichtiges Feld. Zu welchem Bereich fühlen Sie sich am meisten hingezogen?